2016 – Rote Spitze (2130 m.)  +
Schochenspitze (2069 m.)  +  Sulzspitze (2084 m.)

stefanmitterer.de



Schwierigkeit:   F  oder  L   (T2  oder  W2)

Charakter:  Die Besteigung der Roten Spitze erfolgt – wie auch im Falle von Schochenspitze und Sulzspitze – auf markierten sowie technischen unschwierigen Steigen und ist eine klassische Allgäuer-Bergtour inklusive Steilgras, Bergseen und toller Gipfelpanoramen! Für die Rote Spitze geht es von der Landsberger Hütte zunächst auf breitem Weg in angenehmer Steigung in westliche Richtung bergauf ins Westliche Lachenjoch. Von dort auf erdigem (aber unschwierigem) Pfad über steile Grashänge auf den Gipfel der Roten Spitze (2130 m.) mit weiter Rundumsicht. Die Landsberger Hütte wird wiederrum auf der folgenden Route erreicht: Von der Bergstation der Tannheimer Bergbahn auf breitem Bergweg am Neunerköpfle vorbei und zunächst ein Stück auf dem grasigen Kamm dahin (bereits früh freie Aussichten!) – Nach kurzer Zeit leitet der Weg nach links in die Flanke und im Folgenden oberhalb des Tales im Auf und Ab dahin (stets tolle Ausblicke zum Litnisschrofen 2068 m. im Südosten!) – zuletzt auf einer schottrigen Fahrstraße in die Strindenscharte (1855 m.) – Anschließend geht es auf dem Saalfelder Höhenweg hoch oberhalb des Birkentales (grandioser Ausblick in die Nordabstürze der Leilachspitze!) in südwestliche Richtung. Die Besteigung der Sulzspitze (2084 m.) – ab Wegabzweigung ca. 20-30 Minuten – ist als Abstecher unbedingt zu empfehlen: Von der Abzweigung auf gutem Bergsteig schräg nach rechts durch die Südostflanke der Sulzspitze rasch aufwärts und schließlich in einem ausholenden Bogen unschwierig auf den Gipfel (toller Aussichtsberg!) – Wieder auf dem Höhenweg geht es erneut auf der schottrigen Fahrstraße weiter bis in die Gappenfeldscharte (1858 m.) bei der Gappenfeldalpe. Ab hier wieder auf einem Bergsteig nach Süden schräg durch die grasigen Hänge ansteigend (teilweise Drahtseile) in eine kleine Lücke im Ostgrat der Schochenspitze und in wenigen Minuten (als Abstecher) auf den Gipfel (2069 m.) – Anschließend dem Weg über grasige Hänge schräg abwärts Richtung Östliches Lachenjoch folgen, jedoch bereits vor Erreichen der Scharte nach rechts ab und in den Kessel der Lache. Unterhalb der Lachenspitze Nordwand links um den kleinen See herum und zur nahen Landsberger Hütte. Der Abstieg von der Hütte zum Vilsalpsee führt wiederrum zunächst über eine steile Felsstufe (einige Eisenketten) hinab zum Traualpsee und rechts (östlich) an diesem vorbei (eindrucksvoller Blick zur Roten Spitze im Westen!) zur Oberen Traualpe. Anschließend auf vielbegangenem Steig (den Vilsalpsee immer im Blickfeld) über bewachsene Hänge nach Norden hinab und in einen lichten Bergwald. In diesem weiter abwärts bis zum Vilsalpsee, an diesem rechts vorbei und mit dem Bummelzug zurück nach Tannheim. Landschaftlich großartige Rundtour in den Vilsalpseebergen südlich des Tannheimer Tales in den Allgäuer Alpen, bei der man – neben dem Begehen einer aussichtsreichen Höhenroute und dem Besteigen zahlreicher unschwieriger Gipfel – auch an 3 wunderschönen Bergseen vorbeikommt (die hier vorgestellte Tourenvariante kann – mit Blick auf die Karte – beliebig erweitert werden!) – Im Umkreis der Landsberger Hütte kommen Weitwanderer, Gipfelsammler, Genussbergsteiger und Hobbyfotografen gleichermaßen auf ihre Kosten. Eine abwechslungsreiche, elegante Bergtour in herrlicher Umgebung!

Gefahren:  Kaum objektive Gefahren und Risiken. Ausschließlich durchgehend markierte und vielbegangene Bergwege mit Drahtseilen bzw. Eisenketten an den steilsten Stellen zur Entschärfung. Ein Mindestmaß an Trittsicherheit und Bergerfahrung ist in jedem Fall notwendig, ebenso wie solides Schuhwerk! Bei Nässe ist in den steilen Grasflanken die die Tour vielfach aufweist (v.a. beim Aufstieg zur Roten Spitze) große Vorsicht geboten! Bei Gewittergefahr sind die versicherten Passagen in der Steilstufe zwischen Landsberger Hütte und Traualpsee sowie nördlich der Schochenspitze zu meiden! Generell sollte die Tour nur bei gutem Wetter durchgeführt werden – was aber grundsätzlich selbstverständlich sein sollte. Es gilt daher letztlich wie so häufig: Wer die beschriebenen Anforderungen sicher beherrscht, Wetter- und Wegverhältnisse angemessen berücksichtigt sowie vernünftig ausgerüstet ist (gutes Schuhwerk, winddichte Kleidung etc.) – sollte bei dieser Tour keinerlei Schwierigkeiten haben und sie in vollen Zügen genießen können.


29. Oktober  -  30. Oktober 2016

Zwei-Tages-Tour in die Allgäuer Alpen mit Besteigung der Roten Spitze (2130 m.) – der Schochenspitze (2069 m.) und der Sulzspitze (2084 m.) – Am ersten Tag Begehung des Saalfelder Höhenwegs vom Neunerköpfle zur Landsberger Hütte (1805 m.) mit Besteigung der Sulzspitze (2084 m.) und der Schochenspitze (2069 m.) – Am zweiten Tag Besteigung der Roten Spitze (2130 m.) mit anschließendem Abstieg zum Vilsalpsee.

Privat organisierte Tour zusammen mit Julia

[Bild: Auf dem Gipfel der Roten Spitze 2130 m. in den Vilsalpseebergen (Allgäuer Alpen) mit Blick zur Schochenspitze 2069 m. (Bildmitte) - Links im Hintergrund die Tannheimer Berge über dem gleichnamigen Tal]

1. Tag        Bergstation Neunerköpfle  -  Strindenscharte  -  Saalfelder Höhenweg  -  Sulzspitze  -  Gappenfeldscharte  -  Schochenspitze  -  Lache  -  Landsberger Hütte  -  Westliches Lachenjoch  -  Landsberger Hütte

Sulzspitze (2084 m.) und Schochenspitze (2069 m.) werden fast ausschließlich im Zuge der Begehung des Saalfelder Höhenweges vom Neunerköpfle zur Landsberger Hütte (und umgekehrt) über die technisch unschwierigen Normalwege bestiegen. Beide Gipfel bieten – im Herzen der Vilsalpseeberge gelegen – eine wunderbare Aussicht und sind klassische Ziele für moderate Genusswanderer. Wer es etwas anspruchsvoller mag: Die Sulzspitze wird auch als Skitour (Ostseite) und Klettergipfel (Südwestgrat – eine Stelle II, sonst I sowie Gehgelände in gutem Fels) geschätzt.

[Bild: Sulzspitze 2084 m. (links) und Schochenspitze 2069 m. erstrahlen im letzten Licht des Tages]

Die Vilsalpseeberge sind ein wahres Paradies für Genusswanderer und Gipfelsammler gleichermaßen. Ende Oktober kündigt sich (wie so häufig im Herbst) schließlich gutes Bergwetter für die Allgäuer Alpen an und so machen wir uns ohne lange zu zögern auf den Weg ins idyllische Tannheimer Tal. Dort angekommen, fahren wir mit der Tannheimer Bergbahn gen Neunerköpfle – wir haben uns für den heutigen Tag nämlich zunächst die Begehung des Saalfelder Höhenweges zur Landsberger Hütte vorgenommen, wobei wir unterwegs den ein oder anderen Gipfel mitnehmen wollen.

[Bild: Mit der Tannheimer Bergbahn geht es empor zum Neunerköpfle. Rechts der Einstein 1866 m.]

[Bild: Blick in Richtung Tannheimer Berge mit Gimpel 2173 m. (davor die Rote Flüh 2108 m.) und Kellenspitze 2238 m. - In der Tiefe der Haldensee]

[Bild: Von der Bergstation beim Neunerköpfle geht es auf breitem Weg über einen begrünten Kamm zunächst entspannt dahin]

[Bild: Nach kurzer Zeit leitet der Weg nach links und (zunächst leicht abfallend) quer durch grasbewachsene Hänge]

[Bild: Herrliches Herbstwandern in den Vilsalpseebergen. Im Hintergrund die Tannheimer Berge oberhalb des gleichnamigen Tales]

[Bild: Im Auf und Ab geht es entspannt in Richtung Strindenscharte]

[Bild: Von der Strindenscharte geht es auf einer schottrigen Fahrstraße (nun auf dem Saalfelder Höhenweg) zur Abzweigung auf die Sulzspitze und von dort in gut 20 Minuten auf den Gipfel]

[Bild: Blick von der Sulzspitze zur Schochenspitze (2069 m.) und zum weiteren Weg in Richtung Landsberger Hütte. Rechts im Hintergrund der markante Hochvogel  2592 m.]

[Bild: Auf dem Gipfel der Sulzspitze 2084 m. in den Vilsalpseebergen mit den Tannheimer Bergen im Hintergrund]

[Bild: Blick zur Zugspitze. Rechts unten das Lechtal]

[Bild: Die schroffe Leilachspitze 2274 m. (rechts) ist der höchste Gipfel der Vilsalpseeberge]

[Bild: Blick zurück zur Sulzspitze 2084 m. - der Aufstieg (deutlich ist der Weg zu erkennen) führt nach rechts in die Latschenkieferzone und über die Rückseite des Berges zum Gipfel]

[Bild: Unterwegs zur Gappenfeldscharte auf dem Saalfelder Höhenweg]

[Bild: Blick beim Aufstieg zur Lücke im Ostgrat der Schochenspitze zurück zur Sulzspitze 2084 m. - Rechts daneben der Litnisschrofen 2068 m. - in der Tiefe das Birkental und in der Ferne die Zugspitze]

[Bild: Nordöstlich unterhalb der Schochenspitze ist der Saalfelder Höhenweg teilweise mit Drahtseilen versichert, jedoch nicht ausgesetzt!]

[Bild: Blick vom Gipfel der Schochenspitze in den Kessel der Lache bei der Landsberger Hütte. Rechts die elegante Rote Spitze 2130 m. und links die düstere Nordwand der Lachenspitze. Im Hintergrund der Hochvogel 2592 m.]

[Bild: Auf dem Gipfel der Schochenspitze 2069 m. - Links im Hintergrund die Tannheimer Berge und rechts in der Ferne die Zugspitze]

[Bild: Blick von den grasigen Flanken nördlich des Östlichen Lachenjoches zurück zur Schochenspitze 2069 m.]

[Bild: Auf dem Weg in den Kessel der Lache bei der Landsberger Hütte. Rechts die Lachenspitze 2126 m.]

[Bild: Bei der Lache 1770 m. - Links die Landsberger Hütte vor der Roten Spitze 2130 m.]

Die Landsberger Hütte (1805 m.) der DAV-Sektion Landsberg am Lech ist eine Schutzhütte der 1. Kategorie und befindet sich südlich oberhalb des Vilsapsees auf einer Geländerippe unterhalb der Lachenspitze Nordwand. Die Hütte ist in der Regel von ca. Pfingsten bis Mitte Oktober geöffnet (bewirtschaftet) und verfügt über 170 Plätze in Matratzenlagern, 30 Betten und 16 Schlafplätze im Winterraum, wobei dieser außerhalb der Öffnungszeiten frei zugänglich ist. Die per Materialseilbahn versorgte Berghütte wurde im Jahr 1929 erbaut und 1966 erweitert. Erreicht werden kann die Hütte vom Vilsalpsee (2h, beliebt!) – vom Neunerköpfle über den Saalfelder Höhenweg (2,5h) oder von Rauth durch das lange Birkental (4-5h, selten begangen). Zahlreiche (mit Steig erschlossene) Gipfel im Umkreis tragen zur Attraktivität der Hütte bei: Lachenspitze (2126 m. – Nordwand-Klettersteig D/K4 oder Überschreitung bis I) – Leilachspitze (2274 m. – höchster Berg der Vilsalpseeberge!) – Rote Spitze (2130 m.) – Steinkarspitze (2067 m.) – Schochenspitze (2069 m.) und Sulzspitze (2084 m.) stellen ein Eldorado für Gipfelsammler dar. Zudem lohnt der Hüttenübergang zum Prinz-Luitpold-Haus (5h) über den Jubiläumsweg inklusive Abstecher zum schönsten Allgäuer-Bergsee – dem Schrecksee! Die Landsberger Hütte (1805 m. – anderen Angaben zufolge 1810 m.) ist eine der größten, bedeutendsten und beliebtesten Berghütten der Allgäuer Alpen und lohnt immer einen Besuch!

[Bild: Lache 1770 m. bei der Landsberger Hütte - Blick zur Schochenspitze 2069 m.]

[Bild: Blick beim Aufstieg zum Westlichen Lachenjoch zur Lachenspitze 2126 m. (rechts) und zur Schochenspitze 2069 m.]

[Bild: Blick vom Westlichen Lachenjoch zum Hochvogel 2592 m.]

[Bild: Von der Landsberger Hütte fällt der Blick zum Traualpsee. Rechts der markante Einstein 1866 m. und links der Schönkahler 1688 m.]

2. Tag        Landsberger Hütte  -  Westliches Lachenjoch  -  Rote Spitze  -  Westliches Lachenjoch  -  Landsberger Hütte  -  Obere Traualpe (Traualpsee)  -  Vilsalpsee

Die Rote Spitze (2130 m.) ist ein typischer Allgäuer Berg – Steilgras, eine reiche Flora und Aptychenkalke prägen die auffallend schlanke Spitze, die nur eine „Schwachstelle“ aufweist, welche der Normalweg von Süden vom Westlichen Lachenjoch dann auch nutzt. Der Berg wird – ob nun als Tagestour vom Vilsalpsee, als Zugabe beim Übergang von der Landsberger Hütte zum Prinz-Luitpold-Haus (und umgekehrt) oder im Zuge einer ausgedehnten Gipfelsammlungsaktion – oft bestiegen und bietet eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Gipfel der Vilsalpseeberge.

[Bild: Rote Spitze 2130 m. von der Landsberger Hütte]

Für den heutigen Vormittag haben wir uns – vor dem Abstieg zum Vilsalpsee und der Rückkehr nach Tannheim – die Besteigung der formschönen Roten Spitze (2130 m.) vorgenommen.  Dazu folgen wir zunächst erneut dem Weg von der Hütte nach Westen in Richtung Westliches Lachenjoch.

[Bild: Auf dem Weg von der Landsberger Hütte zum Westlichen Lachenjoch]

[Bild: Vom Westlichen Lachenjoch geht es auf erdigem Pfad über steile Grasflanken empor zum Gipfel der Roten Spitze]

[Bild: Auf dem Gipfel der Roten Spitze 2130 m. - Links im Hintergrund der Hochvogel 2592 m.]

[Bild: Blick nach Nordwesten zu Rauhhorn 2241 m. (links) und Geißhorn 2247 m.]

[Bild: Auf dem Gipfel der Roten Spitze 2130 m. mit Blick in Richtung Tannheimer Berge]

[Bild: Abstieg vom Westlichen Lachenjoch zur Landsberger Hütte. Rechts die Nordwand der Lachenspitze 2126 m.]

[Bild: Blick zurück zur Roten Spitze 2130 m. (rechts) - welche durch das Westliche Lachenjoch 1970 m. von der Steinkarspitze 2067 m. getrennt ist]

[Bild: Unser Schlafquartier der letzten Nacht: der Winterraum der Landsberger Hütte. Frei zugänglich, gut ausgestattet und sehr zu empfehlen!]

[Bild: Tiefblick von der Landsberger Hütte zum Traualpsee. Rechts hinten der Einstein 1866 m.]

[Bild: Abschied nehmen von der Landsberger Hütte - es wird Zeit für den Abstieg ins Tal zum Vilsalpsee]

[Bild: Blick von der Landsberger Hütte 1805 m. zur vorhin bestiegenen Roten Spitze 2130 m.]

[Bild: Abstieg von der Landsberger Hütte zum Traualpsee]

[Bild: Knapp oberhalb des Traualpsees - der Weg führt unschwierig rechts (östlich) an ihm vorbei]

[Bild: Blick zurück (Zoom) zur Landsberger Hütte 1805 m.]

[Bild: Der Vilsalpsee ist unser Ziel! Links das Geißhorn 2247 m.]

[Bild: Abstieg zum Vilsalpsee]

[Bild: Auf breitem Bergweg geht es unschwierig und entspannt hinab zum Vilsalpsee]

[Bild: Toller Ausklang einer tollen Tour! Beim Vilsalpsee mit Blick in Richtung Rauhhorn 2241 m. (links) und Geißhorn 2247 m.]

Oh wie wunderbar sind doch die Vilsalpseeberge! Diese kleine Untergruppe der östlichen Allgäuer Alpen hat wirklich sehr viel zu bieten - ich werde sicherlich in nicht allzu ferner Zukunft der Landsberger Hütte noch einmal einen Besuch abstatten und mich Leilachspitze, Lachenspitze, Rauhhorn und Geißhorn zuwenden! Die hier vorgestellte Tourenvariante über den Saalfelder Höhenweg kann ich sehr empfehlen - sie ist herrlich unkompliziert, technisch unschwierig, landschaftlich wunderschön und man kommt (da das Ganze eine Rundtour ist) problemlos wieder zum Ausgangspunkt in Tannheim zurück! Vor allem im Spätherbst und Frühsommer (wenn sich die Anzahl der Wanderer, die vom Vilsalpsee - einem DER Touristenmagneten der Region! - heraufkommen, im Umkreis der Landsberger Hütte einigermaßen in Grenzen hält) kommt man hier als genussorientierter Bergsteiger und Gipfelsammler voll auf seine Kosten! Klasse!

[Bild: Auf dem Gipfel der Schochenspitze 2069 m. in den Vilsalpseebergen der Allgäuer Alpen]

 

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